5 Phasen der Depression: Eine Reise durch das Unbekannte
Depressionen sind ein komplexes und individuelles Phänomen, das jeden von uns auf unterschiedliche Weise betreffen kann. Um die Erfahrungen mit Depression besser verstehen zu können, haben Experten verschiedene Phasen identifiziert, durch die eine Person mit Depressionen gehen kann. Heute werden wir uns diesen fünf Phasen einer Depression nähern und Wege erkunden, wie wir sie gemeinsam bewältigen können.
Inhaltsverzeichnis
Stufe 1: Anfangsverdacht und erste Verwirrungen
In dieser Phase bemerkst du vielleicht leichte Veränderungen in deiner Stimmung, deinem Antrieb und deinen Gedanken. Du könntest nicht sicher sein, ob diese Veränderungen bedenklich sind oder nicht. Es ist hilfreich, Aufmerksamkeit auf diese Anzeichen zu richten und deine Gefühle zu akzeptieren, um dir selbst besser zu helfen.
Stufe 2: Realisierung der Erkrankung und Schock
Diese Phase beginnt oft mit der schmerzhaften Erkenntnis, dass es sich bei den früheren Veränderungen um etwas Ernsthaftes handelt. Der Schock kann überwältigend sein, aber es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Situation zu begreifen und Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst.
Stufe 3: Viele Fragen und die Suche nach Antworten bei der Bewältigung einer schweren Depression
Jetzt wirst du vielleicht nach Möglichkeiten suchen, deine Situation zu verbessern. Dies könnte bedeuten, sich über Depressionen zu informieren, mit anderen Betroffenen zu sprechen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deine Bereitschaft, Lösungen zu finden, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Genesung. Lies auf der Seite alles Wichtige, was Du über Depressionen lernen kannst (hier klicken). In der Phase 3 setzt du dich mit der nötigen Achtsamkeit und einer gehörigen Portion Selbstfürsorge und Selbstliebe auseinander und bist auf dem Weg die Depressionen zu akzeptieren. Hier fragen wir uns auch, was ist wichtiger, der Weg oder das das Ziel? Denn jeder möchte gesund werden, doch wie viel Aufmerksamkeit gibst du dem Prozess, also dem Weg raus aus den Depressionen wirklich?
Stufe 4: Akzeptanz der eigenen Depressionen und persönliches Wachstum zeigt ein Licht am Ende des Tunnels
In dieser 4.Phase wirst du lernen, mit deinen Depressionen zu leben und dich selbst und deine Situation zu akzeptieren. Dies ist ein entscheidender Punkt in deiner Reise, an dem du neue Strategien entwickeln kannst, um deine mentale Gesundheit zu verbessern und dein Leben zu bewältigen.
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Stufe 5: Die Genesung und das neue Leben danach fühlt sich wie eine Widergeburt an
Dies ist die 5.Phase, in der du die Fortschritte erkennst, die du gemacht hast, und herausfindest, wie du dein Leben weiterhin verbessern kannst. Obwohl Rückschläge und Herausforderungen immer noch vorkommen können, hast du jetzt das Wissen und die Stärke, um die Depressionen endgültig und nachhaltig zu überwinden.
Jeder von uns hat seine eigene Reise durch die Phasen der Depression, aber wir sind nicht allein.
Lasst uns gemeinsam Lösungen finden und uns gegenseitig unterstützen, um ein besseres Verständnis für unsere psychische Gesundheit zu entwickeln.
Häufige Fragen in den 5 Phasen einer Depression
- Was sind Depressionen und wie können sie sich äußern?
- Was kann ich selbst tun, um meine Depression zu überwinden?
- Wie erkenne ich, ob ich professionelle Hilfe benötige und wie finde ich diese?
- Eine einfache Erklärung, wie Antidepressiva funktionieren
- Symptome und Anzeichen: Depressionen besser verstehen
- Welche Nebenwirkungen treten bei Antidepressiva auf?
- Was ist der Unterschied zwischen unipolarer Depression und einer bipolaren Störung?
- Warum Einsamkeit und Depressionen zusammenhängen
Video von Robyn Cares über die 5 Phasen der Depression auf TikTok
In meinem neuen TikTok Video habe ich ein anderes Modell der 5 Phasen analysiert. Hier konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Symptome einer Depression, und wie sich der schleichende Prozess von Niedergeschlagenheit (Phase 1) und Antriebslosigkeit bis hin zu körperlichen Symptomen und Suzidgedanken (Phase 5) entwickeln kann. Solltest Du hier bemerken, dass Du schon in Phase 3 und 4 gelandet bist, dann empfehle ich dir meinen Artikel: Hilfe, ich habe schwere Depressionen – was tun?
Sind die depressiven Symptome nämlich schon stark ausgeprägt, ist es wichtig, sich seinem Hausarzt anzuvertrauen und einen Psychiater zu finden, der mit Antidepressiva entgegenwirken kann, damit es nicht noch zu Phase 5 kommt.
Symptome der Depression – Phase 1
Niedergeschlagenheit: In dieser Phase fühlt man sich oft traurig, leer oder hoffnungslos. Es fällt schwer, Freude oder Interesse an Aktivitäten zu empfinden, die früher Spaß gemacht haben. Nach dem Energiemodell geht jetzt ein Teufelskreis los. Da man seinen Alltag irgendwie retten will, verzichtet man nun „freiwillig“ auf angenehme Aktivitäten, um mehr Zeit zur Regeneration zu haben, und füllt den Tag eher mit Verpflichtungen bzw. Pflichtaufgaben. Dies schlägt sich dann auf die Motivation, Lebensfreude etc. wider und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Phase 2 kommt.
Phase 2: Aus schlechter Stimmung wird Antriebslosigkeit
Die Energie und Motivation sind stark reduziert. Selbst alltägliche Aufgaben können überwältigend erscheinen und es fällt schwer, sich zu konzentrieren. Das heißt, jetzt ist es so, dass man auf positive Aktivitäten schon verzichtet hat, um den Alltag besser zu bewältigen. Nun klappen aber auch die eigentlich priorisierten übrig gebliebenen Aufgaben auch nicht mehr.
Diese 2.Phase einer Depression kann man mit dem Frühstadium in einem Burnout gleichsetzen: Man schafft Dinge nicht, die eigentlich nie ein Problem waren. Man muss sich Hilfe suchen und vertraut sich seinen engsten Beziehungen (Partner, Freundin, Familie) an. Lies den Artikel, warum positive Beziehungen das Geheimnis für Glück sein können.
Das Problem an der 2.Phase ist, dass der Teufelskreis schon seinen Lauf nimmt. Die eigentliche Ursache der Symptome der 1.Phase geraten in den Hintergrund. Man ist jetzt nur noch dabei, die aller nötigsten Aufgaben zu erledigen. Die meisten Menschen verzichten in der Zeit auf alles, was das menschliche Leben ausmacht, um irgendwie noch seine 40 Stunden zu arbeiten bzw. die Doppelbelastung aus Teilzeit Job und Familie und Kindererziehung zu meistern.
Eigentlich wäre es jetzt richtig, sich mit den Themen Wer bin ich eigentlich? und warum gestehe ich mir so wenig Selbstliebe, Selbstfürsorge zu. Die Achtsamkeit für sich, seine Seele und seinen Körper gehen in dieser Phase mehr oder weniger ganz verloren. Und jetzt kommt das allerschlimmste: Wenn die Symptome über mehrere Wochen oder Monate anhalten, dann treten körperliche Symptome auf (3. bzw. 4. Phase einer Depression), was die Ganze Situation noch einmal dramatisch verschlimmert.
Ein echter Teufelskreis und hier in der 2.Phase der depressiven Symptome kommt irgendwann der Point-Of-No-Return – wo man als Betroffene die Kontrolle darüber darüber verliert, die Abwärtsspirale beenden zu können, egal wie viel man Mühe sich gibt.
Spätestens beim Übergang von Phase 2 und Phase 3 ist ärztlicher Rat und ein professionelles Team, dass deine Situation ganzheitlich einschätzen und verändern kann wichtig.
Robyn Cares über die Notwendigkeit von professioneller Hilfe ab einer bestimmten Phase in der Depression
Treten Schlafstörungen gehäuft auf, befindest du dich in der 3.Phase
Die Schlafstörungen betreffen eigentlich jeden Menschen in mehreren Phasen im Leben. Die Probleme wachsen einem über den Kopf und daher sind Schlafprobleme häufig, entweder als Einschlafschwierigkeiten, häufiges Aufwachen während der Nacht oder exzessives Schlafen. In der 3.Phase einer Depression befindest du dich, wenn Schlafstörungen gehäuft, also beinahe täglich auftreten und du zuvor über mehrere Monate durch die 1. und 2.Phase von depressiven Symptomen durchgegangen bist.
Solltest du realisiert haben, dass du die 3.Phase gerade durchlebst, und du bisher noch nicht darüber mit deinem Hausarzt gesprochen haben, ist es jetzt der richtige Zeitpunkt das zu tun. Denn die oben beschriebene Abwärtsspirale hat einen sehr gefährlichen Punkt erreicht. Das Hamsterrad aus dem du ohne fremde Hilfe nicht mehr raus kommen kannst, beschleunigt sich gerade nämlich ohne, dass Du oder jemand anderes Schuld wäre. Die Unterstützung von einem ausgebildeten Ärzte- und Therapeuten Team sowie der vor allem emotionale Beistand aus dem sozialen Umfeld, ist jetzt notwendig, und sollte so früh wie möglich vorbereitet werden.
In der 3.Phase ist es langsam notwendig, nach fremder Hilfe zu fragen
Wenn starke Menschen in ihrem privaten Umfeld nach Hilfe fragen, ändert sich oftmals die komplette Dynamik von Beziehungen. Dies verschlimmert die Symptome, und v.a. die Schlafstörungen, die ja schon begonnen haben, wo die Probleme noch etwas kleiner waren. Es ist jetzt notwendig, dass du Aufgaben abgibst, und auch wenn es komisch klingt, Alltagsaufgaben zu verteilen, ist es auch ein Reifetest deiner freundschaftlichen Beziehungen. Wer ist für dich da, wenn du Hilfe brauchst?
Die Schlafstörungen in dieser 3.Phase zeigen ganz klar an, dass eine schwere Depression gerade am Laufen ist. Antidepressiva können kurzfristig helfen, eine Psychotherapeutin wird auf die Themen Stressbewältigung, Hilfe zur Selbsthilfe, Aufgaben priorisieren und abgeben sowie die wichtigen Selbst-Themen: Selbstliebe, Selbstfürsorge und realistische smarte Ziele hinweisen und die Themen mit dir bearbeiten.
Die Vergangenheit holt einen oftmals in Phase 3 ein
In dieser Phase kommen auch viele Erinnerungen aus der Vergangenheit hoch, und oftmals ist es bei Betroffenen ein Thema, dass sie unverarbeitete Dinge aus der Vergangenheit noch verarbeiten müssen. Das sorgt für weitere Schlafstörungen, da diese Gedanken und Gefühle im Unterbewusstsein eine Kraft entfalten, und diese stärker wird, je weiter weg du von deinem normalen Alltag bist, wo du jahrelang wie eine Maschine funktioniert hast. Du hast dich quasi dran gewöhnt, funktionieren zu müssen, und ggf. auf dich alleine zu sein.
Jetzt in der Abwärtsspirale der Depression schon in Phase 3 anzukommen, ist es sehr hart, einen erholsamen und gesunden Schlaf zu erzwingen. Diese Phase kann jedoch der Wendepunkt sein. Denn du beschäftigst dich mehr denn je mit dir als Person, du konzentrierst dich mehr denn je auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben, und in dieser Zeit der Selbstreflexion hast du auch die Gelegenheit, die schlimme Krankheit zu nutzen, um gestärkt daraus hervorzugehen.
Phase 3 und 4 sind Fluch und Segen zugleich
In Phase 3 und 4 der Depressionen entscheidet sich, ob du den Weg aus dem Hamsterrad schaffst, und in ein neues, erfülltes Leben kommst, oder ob die Krankheit zum Hauptbestandteil deines Lebens wird.
Körperliche Symptome bestimmen die Phase 4 einer Depression: Depressionen und Stimmungsschwankungen wie bei der manisch-depressiven Erkrankung können mit körperlichen Beschwerden einhergehen, wie z.B. Kopfschmerzen, Magenproblemen oder Muskelschmerzen einhergehen. Diese Symptome hat fast jeder Mensch auch in ganz anderen Konstellationen. Befindest du dich in der fortgeschrittenen Phase einer schweren Depression erfährst Du Symptome, die keine klare körperliche Ursache haben.
Treten psychische und körperliche (Körper = Soma) gleichzeitig auf, benötigst du eine psychosomatische Behandlung.
Ausweg aus der 4.Phase: Eine 6-wöchige Vollzeittherapie in einer psychosomatischen Klinik
Eine psychomatische Klinik, wie z.B. die Heiligenfeld Kliniken, haben sich darauf spezialisiert, eine psychische Erkrankung zu behandeln und gleichzeitig die Verbindung zu den körperlichen Symptome zu überprüfen. In einer Psychosomatischen Klinik im eigenen Bundesland können sich gesetzliche Versicherte Patienten mit einer bereits erstellten Diagnose (wie z.B. mittelgradige Depression) selbstständig oder unter der Konsultation des Hausarztes anmelden. Der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik beträgt normalerweise 6 Wochen. Die Wartezeit beträgt je nach Klinik zwischen 4 Wochen und mehreren Monaten.
5.Phase: Suizidgedanken in der schweren Depression
In schweren Fällen können Menschen mit schweren Depressionen Selbstmordgedanken haben. Grundsätzlich unterscheidet man noch zwischen passiven und aktiven Gedanken. Es ist wichtig, solche Gedanken ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Arzt, Therapeut oder Mitarbeiter von Sozialdiensten wie der Diakonie sind darauf geschult die Intensität der Gedanken einzuschätzen. Sollte der professionell ausgebildete Ansprechpartner erkennnen, dass die Gedanken ausgeprägt sind, wird eine Einweisung in eine Akutklinik der Psychiatrie empfohlen bzw. in die Wege geleitet.
Im Gegensatz zu dem Ausweg aus Phase 4, einer geplanten 6-wöchigen Therapie in einer psychosomatischen Klinik, geht es bei ausgeprägten Symptomen der 5.Phase einer Depression darum, den Selbsttod unter allen Umständen zu vermeiden. Auf diese Fälle sind die Akutkliniken der Psychiatrie spezialisiert, wo nicht mehr die Therapie oder die Psychosomatische Behandlung die höchste Priorität hat, sondern das Leben. Denn selbst wenn es im Worst-Case-Szenario zum Aufenthalt in einer Psychiatrie kommt, gibt es auch noch aus Phase 5 einen Weg aus den Depressionen.
Häufige Fragen in den Phasen einer Depression
- Was sind Depressionen und wie können sie sich äußern?
- Was kann ich selbst tun, um meine Depression zu überwinden?
- Wie erkenne ich, ob ich professionelle Hilfe benötige und wie finde ich diese?
- Eine einfache Erklärung, wie Antidepressiva funktionieren
- Symptome und Anzeichen: Depressionen besser verstehen
- Welche Nebenwirkungen treten bei Antidepressiva auf?
- Was ist der Unterschied zwischen unipolarer Depression und einer bipolaren Störung?
- Warum Einsamkeit und Depressionen zusammenhängen
Außerdem bieten wir weiterführende Informationen von Psychologen, Psychotherapeuten und Ärzten über Depressionen. Diese professionelle Quelle ist extrem wichtig, zum Beispiel bei der Bewertung der Nebenwirkungen von Antidepressiva.
Fazit zu den 5 Phasen der Depression
Im ersten Modell der 5 Phasen der Depression konnzentrieren sich die Experten mit einem eher positiven Mindset auf die Möglichkeiten und Chancen der Persönlichkeitsentwicklung, auch wenn die Depressionen länger angehalten haben. Im zweiten Modell fokussiert man sich auf die tatsächlichen Auswirkungen der Depressionen. Die Symptome zeigen transparent auf, wie schwer deine Depressionen gerade sind, und wie viel Priorität du in den kommenden Monaten darauf legen solltest, diese Abwärtsspirale zu verlassen.
Wie ich in der kritischen Phase 3 und 4 erläutert habe, ist es die beste Entscheidung von Außen Hilfe zu suchen, denn nach dem Durchschreiten von Phase 1 und 2 kommen jetzt Schlafstörungen und somatische Symptome hinzu. Das sorgt für Probleme wie Konzentrationsschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen etc., weil der notwendige, gesunde Schlaf fehlen oder körperliche Probleme die Gefühle und Gedanken stören.
Auf TikTok, wo ich das Modell der 5 Phasen einer Depression in einem Video vorstelle, gehe ich v.a. auf die Gefühlsebene während der 5 Phasen einer Depression ein.
🌀 „Die 5 Phasen der Depression“ – ein Weg, den viele stillschweigend gehen. Der Artikel von Robyn Care öffnet uns die Augen für die emotionalen Etappen, die Betroffene durchleben. Lasst uns diese Phasen nicht alleine durchstehen, sondern gemeinsam Unterstützung und Verständnis bieten. Welche Schritte könnt ihr empfehlen, um jemandem in einer dieser Phasen beizustehen? #GemeinsamStark #DepressionBewältigen