Anzeichen einer bipolaren Störung erkennen: Manisch-Depressive Erkrankung

Auch wenn der Betroffene nachvollziehbarer Weise anfangs sicherlich nicht mit Begeisterung auf eine Intervention reagieren wird, kann er später extrem dankbar sein. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser ist es für alle Beteiligten. In diesem Ratgeber-Artikel werde ich Ihnen helfen, die manisch depressive Erkrankung zu verstehen und Anzeichen und Symptome zu erkennen.

Was ist eine bipolare Störung einfach erklärt?

Die manisch-depressive Erkrankung, auch bekannt als bipolare Störung, ist eine psychische Erkrankung, die durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Betroffene erleben Phasen von Manie, in denen sie sich sehr euphorisch, energiegeladen und oft auch rastlos fühlen, und Phasen von Depression, in denen sie sich sehr niedergeschlagen, energielos und hoffnungslos fühlen.

Diese Episoden wechseln sich ab und sind intensiver als normale Stimmungsschwankungen, die jeder kennt. Die genauen Ursachen der bipolaren Störung sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt Hinweise auf eine Kombination aus genetischen Faktoren und Ungleichgewichten bei den Botenstoffen im Gehirn. Die Behandlung der manisch-depressiven Erkrankung umfasst in der Regel Medikamente zur Stabilisierung der Stimmung und Psychotherapie.

Wenn Sie sich selbst oder jemanden in Ihrem Umfeld fragen, ob eine manisch-depressive Erkrankung vorliegen könnte, ist es wichtig, sich über die verschiedenen Anzeichen und Symptome zu informieren.

Was sind die Anzeichen für Depression und Manie?

Eine bipolare Störung zeichnet sich durch deutliche Kontraste in verschiedenen Bereichen des Verhaltens und der Stimmung aus. In manischen Episoden erlebt eine Person eine erhöhte Energie, ein übersteigertes Selbstbild, großzügige Ausgaben und eine intensive soziale Interaktion. Im Gegensatz dazu sind depressive Episoden durch Erschöpfung, ein negatives Selbstbild, geringere Ausgaben und sozialen Rückzug gekennzeichnet.

Stimmungsschwankungen

Anzeichen für Depression:

• Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit
• Gedrückte Stimmung und Verlust von Interesse und Freude

Anzeichen für Manie:

• Übermäßige Euphorie, Hochgefühl und gesteigerte Lebensfreude
• Gefühl von Unbesiegbarkeit und Größenwahn

Selbstbild

Anzeichen für Depression:

• Mangelnde Selbstachtung und Selbstzweifel
• Ausgeprägtes Gefühl von Wertlosigkeit und Schuldgefühle

Anzeichen für Manie:

• Übersteigertes Selbstbild, gesteigerte Selbstsicherheit, Größenwahn
• Gefühl der eigenen Unverwundbarkeit, Selbstüberschätzung

Finanzen und Geld ausgeben

Anzeichen für Depression:

• Sorgen und Ängste über die eigene finanzielle Situation
• Durch mangelnden Antrieb oftmals geringe Ausgabenbereitschaft
• Sparsamkeit und Zurückhaltung bei Freizeitaktivitäten

Anzeichen für Manie:

• Impulsives Verhalten beim Shopping
• Großzügige Ausgaben ohne finanzielle Vorsicht
• Verschwendungssucht und riskantes Finanzverhalten

Soziale Interaktion

Anzeichen für Depression:

• Sozialer Rückzug, Isolation, stark geminderte Kommunikation, verschlossen Gefühle zu äußern
• Vermeidung sozialer Aktivitäten, Schwierigkeiten Beziehungen aufrechtzuerhalten

Anzeichen für Manie:

• Übermäßige Geselligkeit, gesteigerte Kommunikation und Kontaktbedürfnis
• Verlust der sozialen Distanz und impulsives Verhalten in sozialen Beziehungen
• Sehr offene Gesprächsführung, Ausplaudern von privaten Informationen

Selbstreflexion

Anzeichen für Depression:

• Starke Schuldgefühle, Selbstvorwürfe und negative Selbstbewertung
• Gedanken an Suizid und Selbstverletzung

Anzeichen für Manie:

• Mangel an Schuldgefühlen, Verantwortungslosigkeit und Risikobereitschaft
• Geringe Selbstreflexion und Unfähigkeit, Konsequenzen zu erkennen

Belastungsfähigkeit

Anzeichen für Depression:

• Gefühl der Überforderung, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
• Schwierigkeiten, den Alltag zu bewältigen und Entscheidungen zu treffen

Anzeichen für Manie:

• Mangel an Überforderungsempfinden, gesteigerte Aktivität und Energie
• Unrealistische Ziele und Pläne ohne Rücksicht auf Grenzen oder Risiken

Wie können sich Angehörige sich richtig verhalten?

Oft fragen sich Angehörige, wie sie sich richtig verhalten können, wenn Anzeichen einer bipolaren Störung vorliegen. Die Anwesenheit zweier komplett verschiedener Verhaltensweisen in einer Person stellt eine Herausforderung für alle Beteiligten dar. Ein offenes, ehrliches Gespräch ist daher von großer Bedeutung. Da die betroffene Person während einer Episode ihre Symptome nur schlecht erkennen bzw. einordnen kann, ist auch ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion eingeschränkt.

Ein vertrauensvolles Gespräch innerhalb des sozialen Umfelds ist unerlässlich, um hypomanische oder manische Episoden frühzeitig zu kommunizieren. Mein Ratgeber zur Kommunikation und Konfliktlösung kann dabei helfen, Angehörige trotz fehlender Krankheitseinsicht zu einem Facharztgespräch zu motivieren.

DIE EXTREMEN STIMMUNGSSCHWANKUNGEN BELASTEN BEZIEHUNGEN UND BEEINTRÄCHTIGEN DAS SOZIALE LEBEN.

Karl Jaspers, Psychiater

Eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung bzw. der Episode ist für alle Beteiligten von Vorteil. Je länger eine Episode unbehandelt andauert, desto größer können die Auswirkungen auf die betroffene Person und ihr soziales Umfeld werden. Auch wenn eine Intervention anfangs nicht immer mit Begeisterung begrüßt wird, kann die betroffene Person im Nachhinein sehr dankbar sein.

Wenn du dich für jemanden mit Anzeichen der bipolaren Störungen und ausgeprägten Symptomen sorgst, führe ein respektvolles und empathisches Gespräch mit deinen Beobachtungen, wähle dafür eine angemessene Umgebung und bringe viel Verständnis mit. Während des Gesprächs behalte deine Sorgen für deinen Freund, deine Freundin oder das Familienmitglied im Blick.

Bei weiteren Fragen zur bipolaren Störung bin ich für Dich per WhatsApp, TikTOK und Email ansprechbar.

Robyn Cares

Anzeichen einer manischen Episode wurden erkannt

Die Anzeichen einer Manie in einer kurzen Geschichte erklärt

Anna, eine Person, die normalerweise ruhig und bedächtig ist, erlebte eine Zeit, in der ihr Verhalten ungewöhnlich wurde. Sie wurde äußerst gesprächig, zeigte eine Zunahme an Energie und hatte ein stark gesteigertes Selbstvertrauen. Sie schloss neue Männerbekanntschaften und begegnete ihnen ungewöhnlich offen. Anna wurde sehr großzügig mit ihrem Geld, bei Shopping-Aktionen und teuren Wellness-Behandlungen war ihr der Preis egal geworden. Dabei gingen sogar ein Teil ihrer Rücklagen drauf.

Eine Freundin überzeugte die manisch-erkrankte Anna

Ihre Freunde und Familie merkten auch, dass Anna immer mehr die sozialen Normen missachtete, unaufhörlich sprach und sich nicht mehr für die Gedanken und Meinungen anderer interessierte. Ihre Angehörigen bemühten sich, mit Anna über ihr Verhalten zu sprechen, doch sie lehnte jede Kritik ab, da sie sich in ihrer Manie unangreifbar fühlte.

Schließlich gelang es Stephanie, die auch mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, Anna zu überzeugen, professionelle Hilfe zu suchen. Obwohl Anna zunächst ablehnte, gab sie schließlich nach und suchte Rat bei einem Fachmann.

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